Projekt Familienfreundliche Sitzungsgestaltung

Unser Ziel: Entwicklung von Konzepten zur familienfreundlichen Sitzungsgestaltung

Nach einer Ist-Erhebung ist es unser Ziel, in Zusammenarbeit mit Pilotbereichen eine Ideenbox mit Bausteinen zur Verbesserung der strukturellen Rahmenbedingungen von Gremiensitzungen zu entwi-ckeln sowie einen Prozessfahrplan, der es Bereichen ermöglicht, diese Maßnahmen eigenständig und auch für weitere Sitzungsformate wie z. B. Teamsitzungen zu etablieren.

Unser Weg: Exploratives Vorgehen - Zusammenarbeit mit Pilotbereichen - Ideenbox

Bei der Entwicklung unserer Maßnahmen ist es uns wichtig, eng mit denjenigen Beschäftigten der JGU zusammenzuarbeiten, auf deren Bedürfnisse die Ergebnisse unseres Projekts abzielen. Das sind so-wohl Beschäftigte mit Familienaufgaben als auch deren Kolleg:innen und Vorgesetzte. Hier werden wir zunächst explorativ vorgehen und uns mithilfe einer Ist-Erhebung in den Fachbereichen, Hochschulen und Instituten einen Überblick über die aktuellen Rahmenbedingungen der Gremiensitzungen an unse-rer Universität zu verschaffen, wobei wir uns auch die Fachbereichsrats-, Rektorats- und Leitungsgre-miumssitzungen fokussieren werden.
In einem zweiten Schritt werden wir mit den Sitzungsmitgliedern einzelner ausgewählter Fachbereiche, Hochschulen und Institute zusammenarbeiten, um gemeinsam verschiedene Maßnahmen zu entwi-ckeln, die dazu geeignet sind, Beschäftigten mit Familienaufgaben die Teilnahme an den Gremiensit-zungen zu erleichtern. Diese Maßnahmen werden dann in den Pilotbereichen praktisch erprobt, evalu-iert und ggf. weiterentwickelt.
Abschließend werden die einzelnen Maßnahmen in einer Ideenbox aufbereitet, in der wir auf die Vor- und Nachteile der einzelnen Bausteine hinweisen sowie die nötigen Ressourcen benennen und eine Empfehlung geben, für wen die Maßnahme besonders geeignet ist. Auf diese Weise können alle Be-reiche der JGU die für sie passenden Bausteine auswählen und ihren Prozess hin zu einer familien-freundlichen Sitzungsgestaltung individuell und an die eigenen Bedürfnisse angepasst gestalten

Unsere Motivation: Vereinbarkeit betrifft alle

Viele Beschäftigte an der JGU müssen Beruf und private Sorgearbeiten miteinander vereinbaren, sei es nun für Kinder und/oder (ältere) Angehörige, die auf Unterstützung und Pflege angewiesen sind. Teilweise begegnen Eltern und pflegende Angehörige Hürden im beruflichen Alltag, die für sie schwer zu überwinden sind.
Ein Beispiel dafür können Gremienzeiten sein, die bspw. mit Kita-Schließzeiten kollidieren und Eltern somit eine Beteiligung an der Gremienarbeit erschweren. In der Folge kann sich diese Personengruppe nicht so stark in die akademische Selbstverwaltung einbringen wie andere Kolleg:innen. Die Folgen davon tragen alle:

  • Für Beschäftigte mit Familienaufgaben kann dies ggf. zu beruflichen Nachteilen führen, weil entsprechendes Engagement im Lebenslauf fehlt.
  • Betroffen sind auch Kolleg:innen, die (noch) keine Familienaufgaben übernehmen müssen, deshalb vermeintlich flexibler und belastbarer sind und verstärkt zusätzliche Aufgaben über-nehmen müssen.
  • Für Gremien ist es schwerer, Mitglieder zu gewinnen, wenn sich die Gremienarbeit nicht mit familiärer Sorgearbeit vereinbaren lässt und für die Sitzungsleitungen kann es herausfordernd sein, wenn das Gremium nicht beschlussfähig ist, weil einzelne Mitglieder die Sitzung früher verlassen müssen oder gar nicht erst daran teilnehmen können.
  • Nicht zuletzt bedeutet es für die Vorgesetzten oder den Arbeitsbereich, dass wertvolle Qualifi-kationen und Kapazitäten sowie Perspektiven ungenutzt bleiben.

Die Lebensrealitäten von Beschäftigten mit Familienaufgaben bei der Strukturierung des Arbeitsalltags zu berücksichtigen und deren Herausforderungen anzuerkennen ist daher nicht nur für Beschäftigte mit Familienaufgaben von Vorteil, sondern entlastet und unterstützt auch deren Kolleg:innen und Vorge-setzte. Hierzu möchten wir mit dem Projekt einen Beitrag leisten.